Erschienen in:
24.09.2015 | Originalien
Gesundheit von älteren Erwerbstätigen
Ergebnisse der Erstbefragung aus der lidA-Studie
verfasst von:
A. Feißel, E. Swart, S. March
Erschienen in:
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie
|
Ausgabe 3/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund und Zielstellung
Aufgrund des demografischen Wandels altert das Erwerbspersonenpotenzial zunehmend. Maßgeblich für die Erwerbsteilhabe bis ins höhere Alter ist die Gesundheit. Die Kenntnis von deren Determinanten und Verteilung ist wichtig, um Risikogruppen für einen Ausstieg aus dem Erwerbsleben zu identifizieren. Der vorliegende Beitrag untersucht die Gesundheit der Jahrgänge 1959 und 1965.
Material und Methoden
Genutzt wurden Daten von sozialversicherungspflichtigen Erwerbstätigen aus der Ersterhebung der lidA – leben in der Arbeit-Studie (2011; n = 6339). Aus computergestützten Interviews wurden Angaben zum subjektiven Gesundheitszustand, zu ärztlich diagnostizierten Krankheiten bzw. Gesundheitsbeeinträchtigungen, differenziert nach Jahrgang, Geschlecht und Berufsgruppe, analysiert.
Ergebnisse
Beide Jahrgänge weisen einen hohen Anteil positiver Gesundheit auf mit geringfügigen geschlechtsspezifischen Unterschieden (1959: Männer 50 % vs. Frauen 51 %; 1965: jeweils 58 %). Agrarberufe, einfache manuelle Berufe und einfache Dienste zählen zu den Risikogruppen für eine eingeschränkte Gesundheit. Die „Gesündesten“ sind die Professionen, Manager und Ingenieure. Weiterhin steigt die Krankheitsprävalenz (mindestens 1 ärztlich diagnostizierte Krankheit) mit zunehmendem Alter (1965: 78 %; 1959: 82 %). Die höchste Prävalenz weisen Arthrose und Hypertonie auf, die höchste 12-Monats-Inzidenz findet sich bei Migräne/Spannungskopfschmerzen und Heuschnupfen/allergische Bindehautentzündung.
Diskussion
Bis zur Analyse der Follow-up-Befragung können über den prädiktiven Wert der Ergebnisse aus der Ersterhebung noch keine Aussagen gemacht werden. Dennoch sind Risikogruppen für eingeschränkte Gesundheit und ggf. Ausstieg aus dem Erwerbsleben erkennbar.