Erschienen in:
09.11.2016 | Akupunktur | Leitthema
Integrative Medizin – Anwendung bei Nebenwirkungen
Praktisches Vorgehen bei unerwünschten Wirkungen der Antitumortherapie
verfasst von:
Twyla Müller, Prof. Dr. med. Matthias Kalder
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 1/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Nebenwirkungen der Antitumortherapie beeinträchtigen Patientinnen und deren Compliance. Die patientenseitige Nachfrage nach komplementärer Medizin ist hoch, und die Anwendung erfolgt oft ohne Wissen des behandelnden Arztes.
Fragestellung
Welche praxisnahen, evidenzbasierten, integrativen Behandlungen sind empfehlenswert, orientieren sich an der Nachfrage und an der Häufigkeit beobachteter Nebenwirkungen?
Material und Methode
Durch Literaturrecherche und erfahrungsbasiert, anhand häufiger Patientinnenanfragen, wurden integrative Behandlungsoptionen identifiziert, auf Evidenz überprüft und praxisnah kommentiert.
Ergebnisse
Integrative Medizin mit dem Ziel der Lebensstilveränderung durch körperliche Aktivität und Ernährung führt zu Krebsprävention, zu Mortalitätsreduktion und ist geeignet zur Behandlung diverser Nebenwirkungen der Antitumortherapie. Patienten lassen sich in kleinen Schritten zu Lebensstilveränderungen motivieren. Akupunktur ist gegen Nebenwirkungen der Chemotherapie wirksam, reduziert Therapieabbrüche bei Antihormontherapie und steigert die Lebensqualität bei Fatigue. Ein hoch dosiertes Ingwerpräparat unterstützt eine antiemetische Therapie und eine Kombination aus pflanzlichen Enzymen, Selen und Linsenextrakt eignet sich zur Linderung von Arthralgien und Schleimhauttrockenheit unter Antihormontherapie. Medizinischer Honig ist zur Behandlung von Wundheilungsstörungen und bei Strahlendermatitis wirksam und kompensiert den starken Geruch von Wunden.
Schlussfolgerung
Patientinnen auf integrative Medizin vor Antitumortherapie proaktiv ansprechen, anhören und ihre Eigeninitiative der Erkrankung zu begegnen, als primärer Behandlungspartner kompetent unterstützen.