Molekulare Mechanismen der septischen Kardiomyopathie
Zirkulierende Faktoren, Zytokine und Stickstoffmonoxid
Klassifikation | Zirkulierender Faktor | Referenz |
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Zytokine | Interleukin (IL-1 β, IL-6) Tumor-Nekrose-Faktor-α | |
Komplementfaktoren | C5a | [79] |
„Pathogen-associated molecular patterns“ (PAMP) | Lipopolysaccharid (LPS), Lipoteichonsäuren (LTA) | |
„Damage-associated molecular patterns“ (DAMP) | High-Mobility-Group-Protein B1 (HMGB1) Histone Heparansulfat | |
Matrixmetalloproteinasen (MMP) | MMP-9 | [56] |
Toll-like-Rezeptoren und „pathogen-associated molecular patterns“
Endotheliale Dysfunktion und „danger-associated molecular patterns“
Heparansulfate
Extrazelluläre Histone und High-Mobility-Group-Protein B1
Intrazelluläre molekulare Pathomechanismen
Mitochondrien und Energiehaushalt
Kalziumhaushalt und Kardiomyofilamente
Klinik und Diagnosestellung der septischen Kardiomyopathie
Klinischer Verlauf und Prognose
Hämodynamisches Monitoring und Elektrokardiographie
Laborparameter
Echokardiographie
„Afterload-related cardiac performance“
Kardiale Funktion | ACP (%) |
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Normal | >80 |
Leicht eingeschränkt | 60–80 |
Moderat eingeschränkt | 40–60 |
Schwer eingeschränkt | <40 |
Therapie der septischen Kardiomyopathie
Vasopressoren
Inotropika
β-Rezeptoren-Blocker
Fazit für die Praxis
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Die Bedeutung der septischen Kardiomyopathie wird im klinischen Alltag häufig unterschätzt. Eine einheitliche Definition der septischen Kardiomyopathie gibt es bis heute nicht.
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Experimentelle und klinische Untersuchungen zur Verbesserung der Diagnosestellung sowie zur Identifikation neuer innovativer Therapieansätze in der septischen Kardiomyopathie sind dringend notwendig.
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Die Quantifizierung der myokardialen Leistungsfähigkeit in Abhängigkeit der Nachlast zusammen mit der „Speckle-tracking“-Echokardiographie könnten Methoden zur Verbesserung der Prognosestellung und Therapiesteuerung der septischen Kardiomyopathie sein.
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Nach wie vor gibt es keine spezifischen Therapeutika für die Behandlung der septischen Kardiomyopathie. Die aktuell gültigen Leitlinien zur Behandlung des septischen Schocks stellen daher den Grundpfeiler in der Therapie der septischen Kardiomyopathie dar.
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Noradrenalin wird als Vasopressor der ersten Wahl bei Patienten mit septischem Schock, die trotz adäquater Volumentherapie eine Hypotension aufweisen, empfohlen.
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Dobutamin kann bei Patienten mit persistierender Hypoperfusion trotz adäquater Volumentherapie und des Einsatzes eines Vasopressors als Inotropikum eingesetzt werden.
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Aufgrund der hohen Kosten sowie der geringen und inhomogenen Evidenz ist der Einsatz von Levosimendan individuell kritisch abzuwägen.
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Die Herzfrequenzkontrolle könnte einen potenziellen therapeutischen Ansatz zur Behandlung der septischen Kardiomyopathie darstellen, jedoch fehlen bisher große randomisierte klinische Studien.