Erschienen in:
03.11.2016 | Glomerulonephritiden | Leitthema
HIV-assoziierte Nierenerkrankungen
verfasst von:
Dr. E. Krautkrämer, Prof. Dr. M. Zeier
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 6/2016
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Zusammenfassung
HIV (humanes Immundefizienzvirus)-assoziierte Nierenerkrankungen sind eine heterogene Gruppe von Nierenschädigungen. Es können sowohl glomeruläre als auch tubuläre Schädigungen auftreten, die direkt oder indirekt durch die HIV-Infektion oder auch deren Therapie vermittelt werden. Die meist unklare Pathogenese der HIV-assoziierten Schädigung macht eine spezifische Therapie schwierig. Die häufigste Nierenschädigung durch HIV ist die HIV-assoziierte Nephropathie (HIVAN), die vor allem Patienten afrikanischer Abstammung betrifft. Des Weiteren treten HIV-assoziierte thrombotische Mikroangiopathie (HIV-TMA) und immunkomplexvermittelte Nierenerkrankungen (HIVICK) auf, und auch durch Nebenwirkungen der antiretroviralen Therapie kann die Niere geschädigt werden. Im Zuge der durch die Kombinationstherapie gesteigerten Lebenserwartung von HIV-infizierten Patienten nehmen auch komorbide Nierenerkrankungen zu. Die Behandlung der terminalen Niereninsuffizienz beim HIV-positiven Patienten erfolgt mittels Dialyse oder Transplantation. Hierbei bedarf es der Berücksichtigung der antiretroviralen Therapie hinsichtlich Dosisanpassung und Wechselwirkung mit dem immunsuppressiven Regime.