Erschienen in:
08.12.2016 | Schlafapnoe | Leitthema
Moderne Modifikationen der Uvulopalatopharyngoplastik
verfasst von:
Prof. Dr. T. Verse, B. A. Stuck
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 2/2017
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Zusammenfassung
Erstbescheibungen der Uvulopalatopharyngoplastik (UPPP) erfolgten 1964 bzw. 1981 zur Therapie des Schnarchens bzw. der obstruktiven Schlafapnoe (OSA). Die ersten Op.-Techniken bei OSA waren sehr invasiv, was häufig mit erheblichen Komplikationen verbunden war. Wolfgang Pirsig et al. erkannten als Erste in Deutschland, dass eine radikale Op.-Technik nur die Komplikations-, nicht aber die Erfolgsrate der UPPP verbessert. Die aus dieser Erkenntnis abgeleitete schonendere Op.-Technik ist bis heute etabliert. Eine Metaanalyse von 1996 ergab eine Erfolgsquote der UPPP von gut 50 %. Hochwertige randomisierte Studien zeigen die hoch signifikante Überlegenheit der UPPP mit Tonsillektomie im Vergleich zu unbehandelten Kontrollen. Der Effekt der klassischen UPPP auf objektive Erfolgsparameter war jedoch durch gezieltere Patientenauswahl nicht wesentlich zu steigern und ließ mit der Zeit oft nach. Daher wurden Modifikationen der UPPP entwickelt. Diese lassen sich bei limitierter Datenlage nur schwer im Vergleich zur klassischen UPPP bewerten. In den Studien mit Vergleich einer Modifikation gegenüber der konventionellen UPPP zeigte sich eine Überlegenheit der jeweiligen Modifikation. Einschränkungen der Aussagekraft sind u. a. dadurch bedingt, dass die Publikationen jeweils vornehmlich von maximal 2 unterschiedlichen, unabhängigen Arbeitsgruppen stammen und die Nachsorgeintervalle meist nur bei 6 Monaten liegen. Auch zu Komplikationsraten ist die Datenlage noch zu dünn für tragfähige Aussagen. Zur klassischen UPPP gibt es wesentlich umfangreichere Daten, längere Erfahrungswerte und belastbarere Studien auch zu Therapieeffekten neben der Reduktion respiratorischer Ereignisse. Die Modifikationen der UPPP sollten derzeit vornehmlich in klinischen Studien eingesetzt werden.