Erschienen in:
11.08.2017 | Warzen | Leitthema
Therapie der Infektion mit humanen Papillomviren
Optionen bei benignen und präinvasiven Erkrankungen assoziiert mit humanen Papillomviren
verfasst von:
Dr. M. Schmidmayr, F. Kleinsorge, A. Schnelzer, V. Seifert-Klauss, M. Kiechle
Erschienen in:
Die Gynäkologie
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Ausgabe 9/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die HPV-Infektion ist Ursache verschiedener benigner, prämaligner und invasiver Erkrankungen, u. a. des weiblichen Genitale. Eine ursächliche HPV-Therapie ist bislang nicht möglich, sodass die Therapie von HPV-Folgen wie Condylomata acuminata, vulvären, vaginalen (VIN) und zervikalen intraepithelialen Neoplasien (CIN) im Vordergrund steht.
Ziel der Arbeit
Dargestellt werden soll die Evidenz etablierter wie innovativer Behandlungsmethoden, anhand der Datenlage sowie (inter-)nationaler Leitlinien sollen Therapieempfehlungen gegeben werden.
Material und Methoden
In der Datenbank PubMed wurde mit den Suchbegriffen „HPV“, „cervical intraepithelia neoplasia“, „vulvar intraepithelial neoplasie“, „genital warts“ jeweils in Kombination mit „treatment“ recherchiert.
Ergebnisse
Bei mehr als 95 % der Frauen ist 12 Monate nach operativer Behandlung einer CIN keine Dysplasie nachweisbar, die verschiedenen Methoden unterscheiden sich nicht signifikant. Die Datenlage bezüglich der konservativen CIN-Therapie ist begrenzt. Die Rezidivraten nach operativer oder Lasertherapie einer VIN sind mit 21–58 % nach 12 Monaten hoch, dabei besteht kein eindeutiger Vorteil einer der Methoden. Nach 6 Monaten Imiquimod-Behandlung einer VIN stellt sich bei 58 % der Frauen eine Komplettremission ein. Für die Behandlung anogenitaler Warzen gibt es eine Vielzahl topischer und ablativer Methoden, die Heilungsraten liegen bei 30–70 % bzw. bei 70–100 %.
Diskussion
Die Standardtherapie der uVIN (u: „usual type“) und CIN ist die operative. Die konservative Therapie einer CIN ist experimentell, die off-label Behandlung einer VIN mit Imiquimod kann in bestimmten Fällen erfolgen. Kondylome können zunächst lokal behandelt werden. Die höchsten Heilungsraten bestehen nach Lasertherapie.