Insekten und Spinnentiere als Auslöser toxischer und allergischer Reaktionen in Deutschland

Für schwere allergische Reaktionen auf Insektenstiche sind in Deutschland insbesondere Bienen und Wespen verantwortlich; Gifte der beiden Insekten stehen für die spezifische Immuntherapie (SIT) zur Verfügung; allergische Reaktionen auf Hymenopterenstiche sind nicht Thema dieser Arbeit. Die Abgrenzung von Reaktionen auf das Gift anderer Tiere ist bedeutsam. Auch für gezielte Vorsorgemaßnahmen ist es notwendig, Stichreaktionen jeglicher Art ihren Verursachern zuzuordnen.

Mittels Medline-Recherche wurden insbesondere in Deutschland und Europa relevante Verursacher von Stich- und Bissreaktionen identifiziert.

Neben Hymenopterenstichen können auch Bisse und Stiche anderer Insekten, wie auch der Hautkontakt mit Insektenbestandteilen, zu allergischen und/oder toxischen Hautreaktionen führen. Mücken, Bremsen und Thripse führen zu störenden lokalen Reaktionen. Der Kontakt zu manchen Käfern kann zu Blasenbildung und Hautentzündung führen. Wanzen sind ein zunehmendes Problem auch in Deutschland; eine Einschleppung in das häusliche Milieu mit Reisegepäck ist möglich. Auch in Deutschland können Spinnenbisse Reaktionen bei Menschen verursachen, häufiger sind jedoch Reaktionen auf Bisse von Läusen und Flöhen. Raupen können Wehrhaare und Borsten tragen, die nicht nur Hautreaktionen, sondern auch Atemwegsreaktionen inklusive Asthmaanfällen verursachen können. Als Auslöser anaphylaktischer Reaktionen kommen vor allem in Amerika und Australien Ameisen in Betracht.

Häufigste Auslöser systemischer allergischer Reaktionen sind Hymenopterenstiche, in tropischen und subtropischen Ländern müssen auch Ameisen in Betracht gezogen werden. Selten sind andere Insekten für anaphylaktische Reaktionen ursächlich. Für örtliche Stichreaktionen können auch hierzulande zahlreiche weitere Insekten ursächlich sein.