Erschienen in:
01.08.2011 | Leitthema
Ketogene Diät bei refraktärer Epilepsie im Kindesalter
verfasst von:
PD Dr. J. Klepper, B. Leiendecker
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 8/2011
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Zusammenfassung
Ungefähr 10% aller Epilepsien im Kindesalter sind pharmakoresistent. Hier ist die ketogene Diät als erfolgreiche Therapieoption weltweit etabliert. Die durch Kohlenhydratrestriktion und hohe Fettzufuhr entstehende Ketose kann antikonvulsiv wirken und eine Anfallskontrolle vergleichbar mit Antikonvulsiva erreichen. Die Durchführung dieser Diät im Team ist anspruchsvoll, Supplemente und engmaschige Betreuung sind erforderlich. Mittlerweile sind verschiedene, individuell angepasste ketogene Diäten verfügbar, die Nebenwirkungen gut überschaubar und die Standards der Therapie gut definiert. Bei Nichtansprechen rasch beendbar sollte die Diät bei Therapieerfolg für 2 Jahre beibehalten werden – dieser kann auch nach Absetzen der Diät anhalten. Weitere Indikationen sind ein Defekt des Glukosetransporters 1 (GLUT1) und ein Pyruvatdehydrogenasemangel – hier sind Ketone alternative Energieträger für das Gehirn und die ketogene Diät Therapie der Wahl. Zusammen mit Epilepsiechirurgie und Vagusnervstimulation verfügt der Pädiater mit der ketogenen Diät über eine Therapieoption, die bei allen pharmakoresistenten Epilepsien im Kindesalter erwogen werden sollte.