Erschienen in:
18.04.2017 | Akute myeloische Leukämie | kurz gemeldet
Komedikation beachten!
verfasst von:
Friederike Klein
Erschienen in:
InFo Hämatologie + Onkologie
|
Ausgabe 3/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Auszug
Der bispezifische Antikörper Blinatumomab richtet sich gleichzeitig gegen den CD3-Rezeptor von T-Zellen und gegen das Oberflächenprotein CD19 der B-Zellen. Ziel ist es, die T-Zellen gegen maligne B-Zellen zu aktivieren. Dieser Wirkmechanismus könnte durch eine vorherige zytoreduktive Chemotherapie oder eine Kombination mit Chemotherapeutika oder hypomethylierenden Substanzen beeinträchtigt werden, wie In-vitro-Versuche mit einem anderen, gegen CD3 und CD33 gerichteten bispezifischen Antikörper bei akuter myeloischer Leukämie (AML) zeigten [Krupka C et al. Acute Leukemias. 2017;Poster 86]. Eine Vortherapie mit Azacitidin sowie mit Decitabin reduzierte in Kultur die gegen die AML-gerichtete T-Zell-Aktivität und schon eine kurze Dexamethason-Exposition verringerte signifikant die Ansprechbarkeit der T-Zellen. Dagegen hatte der Interleukin 6-Rezeptorantagonist Tocilizumab, der bei schweren Zytokin-Freisetzungssyndromen unter Blinatumomab eingesetzt wird, keine negativen Effekte auf die T-Zell-Aktivität. Die Forscher warnen vor einem nicht evaluierten Einsatz von Medikationen bei T-Zell-rekrutierenden Antikörpertherapien und empfehlen einen restriktiven Steroidgebrauch. …