Erschienen in:
22.11.2016 | Stammzell-Transplantation | Leitthema
Leukämien im Kindesalter
verfasst von:
Arend v. Stackelberg, Martin Schrappe, Dirk Reinhardt, Meinolf Suttorp
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 12/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Leukämie ist die häufigste bösartige Erkrankung im Kindesalter. Es werden akute und chronische Leukämien lymphatischen oder myeloischen Ursprungs unterschieden.
Ergebnisse
Die akute lymphatische Leukämie (ALL) ist mit über 80 % die häufigste Leukämie, die akute myeloische Leukämie (AML) macht 15 % und die chronische myeloische Leukämie (CML) 2–3 % der Leukämien aus. Chronische lymphatische Leukämien kommen im Kindesalter nicht vor. Während bei der ALL und der AML verschiedene tumorgenetische primäre und sekundäre Veränderungen als Erkrankungsursachen identifiziert werden konnten, liegt bei der CML mit dem BCR-ABL1-Fusionsgen eine monogenetische Ursache vor. Die Prognose der Leukämien ist mit heutigen multimodalen Chemotherapiestrategien hervorragend. Bei ausgewählten Patienten mit schlechter Prognose ist eine allogene hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSZT) erforderlich. Die CML ist spezifischer mit Tyrosinkinaseinhibitoren behandelbar.
Ausblick
Zahlreiche neue Substanzen mit gezielter antileukämischer Wirkweise werden in klinischen Studien hinsichtlich ihrer Wirksamkeit und Sicherheit bei Leukämien im Kindesalter geprüft. Es besteht die Hoffnung, zukünftig mit gezielter und weniger nebenwirkungsreicher Therapie unspezifische Chemotherapien z. T. ersetzen und damit die akuten Nebenwirkungen und die erheblichen Spätfolgen reduzieren zu können.