Erschienen in:
03.05.2017 | Wundinfektion | Operative Techniken
„Negative pressure wound therapy“ bei sternalen Wundinfektionen
verfasst von:
Dr. A. K. Szabo, Dr. K. Hamouda, Dr. C. Bening, D. Radakovic, A. Magyar, Prof. Dr. R. Leyh, Prof. Dr. C. Schimmer
Erschienen in:
Zeitschrift für Herz-,Thorax- und Gefäßchirurgie
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Ausgabe 3/2017
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Zusammenfassung
Die mediane Sternotomie ist in der Herzchirurgie der am häufigsten durchgeführte chirurgische Zugang. Gleichwohl
treten postoperative Komplikationen dieses Zugangsweges auf. Diese sind teils nichtinfiziert (z. B. mechanische
Sternuminstabilität) bzw. teils infiziert (prästernale oder tief sternale Wundinfektion [„deep sternal wound infection“, DSWI]) und treten mit einer Prävalenz zwischen 2 und 5 %
auf. „Deep sternal wound infections“ werden von einer erheblichen Morbidität und Mortalität zwischen 10 und 40 %
begleitet. Die besten Ergebnisse der Behandlung und des Managements der DSWI lassen sich durch frühzeitige Revision mit Débridement und kurzweilige offene Wundbehandlung mit Anwendung der Unterdrucktherapie („negative pressure wound therapy“, NPWT) erzielen. Die chirurgische Therapie der DSWI mithilfe der NPWT bietet einige Vorteile: Förderung der Granulation und der lokalen Durchblutung, Reduktion des vorhandenen Gewebsödems sowie Unterstützung des Abtransports von Wundexsudat. Ziel ist die Überführung der Wunde aus der Reinigungs- (exsudative Phase) in die Granulationsphase. Ist die Wunde makroskopisch nekrose- und infektionsfrei, wird die Art des Sekundärverschlusses festgelegt. Bezüglich des Therapieerfolgs spielen neben der chirurgischen Sanierung mikrobiologische Aspekte, wie die Materialgewinnung und die Antibiotikatherapie, eine signifikante Rolle. Die meistgefürchtete Komplikation der NPWT ist die akute kardiale oder vaskuläre Blutung.