Erschienen in:
16.10.2017 | Bronchiektasen | Schwerpunkt: Chronische Atemwegsinfektionen
Nichttuberkulöse Mykobakterien im Sputum
Empfehlungen zu Diagnose und Therapie
verfasst von:
Dr. J. Rademacher
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 11/2017
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Zusammenfassung
Durch nichttuberkulöse Mykobakterien ausgelöste, pulmonale Erkrankungen (pNTM) haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten weltweit zugenommen. Da die Erkrankung bei Patienten mit Immunschwäche oder einer chronischen Lungenerkrankung (Bronchiektasen, fortgeschrittene chronisch obstruktive Lungenerkrankung [COPD], zystische Fibrose [CF]) häufiger ist, sollte bei diesen Patientengruppen an eine Infektion mit Mykobakterien gedacht werden. Der alleinige Nachweis im Sputum ist keine Therapieindikation, sondern die korrekte Diagnose sollte auf den entsprechenden klinischen Symptomen sowie radiologischen und mikrobiologischen Kriterien basieren. Häufig wird die Diagnose zu spät gestellt, da die Symptome unspezifisch sind. Die Therapie der pNTM-Erkrankung ist schwierig und langwierig. Aus diesem Grund wird sie häufig früher beendet. Auch die Adhärenz der behandelnden Ärzte zu den Guidelines ist auffallend niedrig. Vor einer Therapie sollte mit dem Patienten sorgfältig über Ziele und Nebenwirkungen gesprochen werden. Da es unter der Therapie zu unterschiedlichen Toxizitäten kommen kann, sollte diese engmaschig überwacht werden. Bei Infektionen durch seltene Erreger oder einem schweren Verlauf sollte Kontakt zu spezialisierten Zentren aufgenommen werden.