Erschienen in:
01.08.2013 | CME Zertifizierte Fortbildung
Nierenkelchsteine
verfasst von:
Dr. C. Netsch, A.J. Gross
Erschienen in:
Die Urologie
|
Ausgabe 8/2013
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Zusammenfassung
Der Verlauf unbehandelter, asymptomatischer Kelchsteine ist hinsichtlich des Progressions- und Interventionsrisikos ungeklärt. Die Entscheidung zur aktiven Therapie von Nierenkelchsteinen basiert auf Aspekten wie Harnsteinzusammensetzung und -größe sowie Beschwerden. Die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie (ESWL) weist eine niedrige Komplikationsrate auf und wird in den aktuellen Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) und der Europäischen Gesellschaft für Urologie (EAU) als First-line-Therapie bei Nierenkelchsteinen bis 2 cm Durchmesser empfohlen. Bei der ESWL wird keine sofortige Steinfreiheit erreicht. Zudem unterscheiden sich die primären Steinfreiheitsraten (SFR) der ESWL, abhängig von Lokalisation und Harnsteinzusammensetzung, erheblich. Minimal-invasive Verfahren wie die perkutane Nephrolitholapaxie und die Ureterorenoskopie stellen Alternativen zur Behandlung von Nierenkelchsteinen dar, die in Zentren eine niedrige Morbidität und hohe primäre SFR aufweisen.