Operative Möglichkeiten zur Behandlung von fehlverheilten distalen Unterarmfrakturen im Kindesalter

Mit der operativen Korrektur der in Fehlstellung verheilten distalen Unterarmfraktur im Kindesalter sieht sich der Chirurg im klinischen Alltag eher selten konfrontiert. Grund hierfür ist sicherlich die ausgeprägte Spontankorrekturfähigkeit der Wachstumsfuge am distalen Radius. Hierdurch können selbst gröbere Fehlstellungen altersabhängig toleriert und der Spontankorrektur überlassen werden. In Einzelfällen kommt jedoch auch die Spontankorrektur an ihre Grenzen. In den meisten Fällen betrifft dies Kinder jenseits des 10. Lebensjahres, die über keine ausreichende Korrekturpotenz mehr verfügen. Ein zweites Kollektiv stellen Kinder mit posttraumatischen Wachstumsstörungen am distalen Unterarm dar. Besteht die Indikation zur operativen Korrektur, stehen grundsätzlich 3 Verfahren zur Wahl. Bei alleiniger Achsfehlstellung erfolgen die Korrekturosteotomie und palmare Plattenosteosynthese. Bei Achsfehlstellungen mit Längenverlust sollte zusätzlich die Interposition eines Beckenspans erfolgen. Bei Fehlstellung, die in Folge einer hemmenden Wachstumsstörung entstanden sind, ist eine Korrekturosteotomie mit einer Kallusdistraktion zu kombinieren.