Erschienen in:
02.01.2017 | Koronare Herzerkrankung | Originalien
Outcomeprädiktoren für hospitalisierte COPD-Patienten bei akuter Exazerbation
verfasst von:
Dr. M. Spielmanns, F. Axer, C. Nell, A. R. Koczulla, T. Boeselt, Dr. F. Magnet, J. H. Storre, W. Windisch
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
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Ausgabe 8/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die prognostische Einschätzung der klinischen Entwicklung akut exazerbierter COPD-Patienten (AECOPD) im Rahmen eines stationären Aufenthalts ist von besonderer Bedeutung, um eine adäquate Therapie auswählen zu können.
Material und Methoden
In einer retrospektiven Analyse wurden die Datensätze von 616 Patienten (299 Frauen; 317 Männer) ausgewertet, die im Zeitraum von Januar 2011 bis Januar 2016 stationär wegen einer AECOPD behandelt wurden. Mehrfachaufenthalte wurden festgehalten, jedoch nicht analysiert. Demographische und klinische Parameter wurden erfasst und in Bezug zu den negativen Ausgängen Intensivaufenthalt, Beatmung, Versterben und erneuter stationären Aufenthalt gesetzt. Dabei wurde mittels einer logistischen Regression das relative Risiko in Form der Odds-Ratio (OR) ermittelt.
Ergebnisse
Es zeigte sich ein erhöhtes Risiko für eine Intensivpflichtigkeit bei einer bekannten KHK (OR = 5,734; p = 0,009) und wenn eine antibiotische Therapie erforderlich wurde (OR = 11,721; p = 0,003). Ein erhöhtes Risiko für eine Rehospitalisierung und für ein Versterben im beobachteten Zeitraum zeigte sich für ältere Patienten (OR = 1,034; p = 0,028) sowie bei einer erhöhten Verweildauer beim Erstaufenthalt (OR = 1,063; p = 0,042). Ein geringerer CRP-Spiegel war mit einem erniedrigten Risiko für einen erneuten stationären Aufenthalt verbunden (OR = 0,991; p = 0,03). Ein erhöhtes Risiko für eine Beatmungstherapie bestand bei Patienten mit einer Herzinsuffizienz (OR = 6,166; p = 0,02), einem obstruktivem Schlafapnoesyndrom (OR = 6,698; p = 0,003), einem Diabetes mellitus (OR = 3,754; p = 0,041) und einer langen Intensivzeit (OR = 2,018; p = 0,000).
Diskussion
Im Rahmen einer AECOPD scheinen vor allem die Komorbiditäten einen negativen Einfluss auf die Notwendigkeit eines Intensivaufenthalts oder einer Beatmungspflichtigkeit zu haben. Ältere Patienten mit einem langen Erstaufenthalt müssen häufiger erneut stationär behandelt werden und haben eine erhöhte Sterblichkeit. Ein niedriger CRP-Spiegel scheint vor einem neuen Aufenthalt zu schützen.