Erschienen in:
01.08.2015 | CME Zertifizierte Fortbildung
Papillentumoren – therapeutische Konzepte
verfasst von:
F. C. Popp, J. Weigt, T. Kalinski, C. Betzler, J. Arend, B. Garlipp, C. Benckert, C. J. Bruns
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 8/2015
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Zusammenfassung
Die seltenen Papillentumoren entwickeln sich aus den Strukturen der Papilla Vateri und präsentieren sich dementsprechend als heterogene Tumorgruppe. Bei den gutartigen Tumoren ist das intestinal differenzierte Adenom das häufigste, bei den bösartigen das intestinal differenzierte Papillenkarzinom. Karzinome mit histologisch pankreatikobiliärer Differenzierung haben eine schlechtere Prognose. Selten finden sich neuroendokrine und mesenchymale Papillentumoren. Die Diagnostik erfolgt durch Seitblickendoskopie und Biopsie. Bei Malignomverdacht ist ein komplettes Staging mittels Computertomographie und Endosonographie zur Feststellung der lokalen Tumorausdehnung angezeigt.
Adenome werden endoskopisch mittels Schlingenpapillektomie abgetragen, bei Papillenkarzinomen ist die Pankreaskopfresektion mit systematischer Lymphadenektomie indiziert. Patienten mit Papillenkarzinomen profitieren wahrscheinlich von einer adjuvanten Therapie, diese sollte im interdisziplinären Konsens und unter Berücksichtigung der histologischen Differenzierung festgelegt werden.