Erschienen in:
04.10.2017 | Karotisstenose | Leitthema
Qualitätsmanagement und klinische Pfade in der Diagnostik und Therapie der Karotisstenose
verfasst von:
Prof. Dr. M. Storck, Prof. Dr. M. Hansis
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 7/2017
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Zusammenfassung
Einleitung
Klinische Pfade dienen optimalerweise zur Standardisierung von Behandlungsabläufen in Bezug auf eine bestimmte Erkrankung und bezwecken eine Verbesserung der Prozessqualität. Grundsätzliches Ziel bleibt dabei die generelle Qualitätsverbesserung und die Möglichkeit des Monitorings von Abweichungen. Für Eingriffe an der A. carotis gelten dabei Besonderheiten, da es sich hier einerseits um prophylaktische Eingriffe handelt, andererseits aus ökonomischen Gründen die Gefahr einer inadäquaten Therapieausweitung droht, und nicht zuletzt, weil verschiedene Disziplinen gemeinsam oder unabhängig voneinander in Diagnostik und Therapie agieren.
Material und Methoden
Die vorhandene Literatur wurde durchgesehen und geprüft, ob die Verwendung klinischer Pfade neben dem bisherigen Qualitätsmanagement zu einer weiteren Verbesserung der Ergebnisqualität führen kann.
Ergebnisse
Es existiert keine randomisierte Studie mit dieser Fragestellung. Die Literatur ist kaum vergleichbar und stammt häufig aus einer Zeit vor der Publikation vieler Leitlinien und vor Einführung des DRG-Systems. In den meisten Analysen wurden aber neben anderen Aspekten die Therapiekosten und die Verweildauer deutlich reduziert.
Schlussfolgerungen
Zur Erreichung einer guten Ergebnisqualität sind – neben der bereits existierenden gesetzlichen Qualitätssicherung mit ihren bekannten Limitationen eines fehlenden 30-Tage-Follow-up – sowohl die üblichen Instrumente eines effektiven Qualitätsmanagements als auch zukünftig zu definierende klinische Pfade sinnvoll. Dabei kann die Formulierung eines klinischen Pfades hilfreich bei der Koordination der an Diagnostik und Therapie beteiligten Disziplinen sein. Ein direkter Nachweis zur Ergebnisverbesserung bei der Versorgung von Patienten mit extrakranieller Karotisstenose lässt sich methodisch bedingt und nicht zuletzt auch aufgrund ethischer Bedenken durch prospektiv-randomisierte Studien vermutlich nicht erbringen.