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Erschienen in: Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie 6/2016

01.07.2016 | Psychotherapie | Aus der Praxis

Retrospektive Begutachtung einer Serie von 87 Psychotherapiepatienten

War ihre Störung beruflich bedingt?

verfasst von: Dr. W. Bolm

Erschienen in: Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie | Ausgabe 6/2016

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Zusammenfassung

Hintergrund

Ob Jobstrain psychische Störungen hervorruft, ist umstritten.

Methodik

Retrospektive qualitative globale Schätzurteile, ob und in welchem Ausmaß die Störung von Psychotherapiepatienten aus Überbeanspruchungen im bezahlten Beruf oder der Familienarbeit ursächlich hervorgeht, sowie die Sicherheit dieser Urteile, orientieren sich an einer aktuellen Leitlinie.

Ergebnisse

Eine überwiegende Verursachung durch Erwerbsarbeit fand sich bei 6 %, durch Familienarbeit bei 24 %. Vor Gericht wäre viel weniger glaubhaft zu machen.

Diskussion

Trotz vieler methodischer Einwände stützen die Ergebnisse dieser Arbeit eher die Position, dass die psychischen Folgen von Jobstrain sich nicht auf eine persönliche Vulnerabilität reduzieren lassen.

Schlussfolgerung

Warum die psychopathogene Wirkung der Familienarbeit so viel ausgeprägter und schwerer fassbar erschien, sollte überprüft werden.
Fußnoten
1
Akute berufliche Psychotraumata (Typ Banküberfall), bei denen schon heute eine Anerkennung als Berufskrankheit möglich ist, kommen in dieser Studie nicht vor.
 
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23.
Metadaten
Titel
Retrospektive Begutachtung einer Serie von 87 Psychotherapiepatienten
War ihre Störung beruflich bedingt?
verfasst von
Dr. W. Bolm
Publikationsdatum
01.07.2016
Verlag
Springer Medizin
Schlagwort
Psychotherapie
Erschienen in
Zentralblatt für Arbeitsmedizin, Arbeitsschutz und Ergonomie / Ausgabe 6/2016
Print ISSN: 0944-2502
Elektronische ISSN: 2198-0713
DOI
https://doi.org/10.1007/s40664-016-0122-8

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