Erschienen in:
04.01.2017 | Statine | Leitthema
Rotschimmelreis: Ein bedenkliches Nahrungsergänzungsmittel?
verfasst von:
Dr. med. Christian Steffen
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 3/2017
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Zusammenfassung
Rotschimmelreis, ein Fermentationsprodukt des Schimmelpilzes Monascus ruber, wird traditionell in Asien zum Färben und Konservieren von Lebensmitteln benutzt. Sein pharmakologisch wirksamer Hauptbestandteil Monakolin K wurde aus Rotschimmelreis isoliert. Monakolin K ist identisch mit Lovastatin, das unter diesem internationalen Freinamen als Hemmstoff der Cholesterinsynthese zur Behandlung erhöhter Cholesterinwerte verwendet wird. Während Lovastatin und andere Statine als Arzneimittel auf dem Markt sind, wird Rotschimmelreis auch als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Die Beachtung von Interaktionen mit Arzneimitteln und Nahrungsmitteln ist bei der Verwendung von Lovastatin wie auch von Rotschimmelreis essenziell, da erhebliche Nebenwirkungen auftreten können, insbesondere Muskelschädigungen und Nierenversagen. Rotschimmelreis kann das Mykotoxin Citrinin enthalten sowie eine Vielzahl anderer Inhaltsstoffe, deren Unbedenklichkeit bisher nicht ausreichend untersucht wurde.