Erschienen in:
18.12.2020 | Diagnostik in der Rheumatologie | Schwerpunkt: Hausärztliche Medizin – Teil II
Rückenschmerzen in der Hausarztpraxis
Der nichtspezifische Rückenschmerz
verfasst von:
Dr. med. D. Burchert
Erschienen in:
Die Innere Medizin
|
Ausgabe 1/2021
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Ein systematisches Abfragen der Beschwerden bei Rückenschmerzen in Bezug auf auslösendes Ereignis und Beginn, Schmerzcharakter und Beeinflussbarkeit der Schmerzdynamik (im Liegen oder Stehen, unter Belastung, nächtliche Schmerzen, lokaler Klopfschmerz, B‑Symptomatik etc.) ergänzt durch eine strukturierte klinische Untersuchung (Segmenthöhe, Ausstrahlung, Projektion, Reflexstatus, Sensibilität und Motorik) erlaubt eine erste und somit wegweisende Einordnung der Rückenschmerzen als nichtspezifisch oder spezifisch. In der hausärztlichen Versorgung kann hierdurch vielen Patienten sehr effektiv und unter Kostenaspekt wirtschaftlich geholfen werden. Je präziser der Ausgangsbefund erhoben wurde, umso effektiver sind im Allgemeinen die eingeleiteten Maßnahmen. Neben einer möglichst zügigen Schmerzlinderung ist die Abwendung eines gefährlichen Verlaufs wichtig, ebenso die Vermeidung einer Chronifizierung. Neben nichtpharmakologischen Maßnahmen (initiale Schonung und früher Beginn mit Eigenübungen, Förderung von Alltagsbeweglichkeit, Physiotherapie, manuelle Therapie etc.) steht ein breit gefächertes Spektrum an pharmakologischen Therapiealternativen zur Verfügung. Im weiteren Heilverlauf kann es notwendig sein, fachärztliche Expertise aus den Fachgebieten der Radiologie, Orthopädie, Neurologie, Neurochirurgie, Rheumatologie, Psychotherapie, Psychiatrie usw. hinzuzuziehen. Die Behandlungsfallsteuerung erfolgt über den Hausarzt, hier sollten im Krankheitsverlauf auch alle Befunde einlaufen und reevaluiert werden.