Erschienen in:
04.07.2017 | Lymphome | Originalien
Rückforderung von Paraffinblöcken und zentrale Archivierung
Erfahrungen des Lymphknotenregisters Kiel und der Deutschen Studiengruppe für Hodgkin Lymphome
verfasst von:
M. Čavčić, I. Oschlies, M. Fuchs, A. Engert, Prof. Dr. W. Klapper
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 6/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Sammlung von Gewebeblöcken zur pathologischen und translationalen Forschung ist besonders bei seltenen Erkrankungen von Bedeutung. Grundlage für die Sammlung ist die Einsendung von Gewebeblöcken aus den primär befundenden Pathologien.
Ziel der Arbeit
Wir wollten die folgenden Fragen beantworten:
Hat sich der Anteil der Rückforderung von Gewebeproben, die zur Beratung oder in klinischen Studien gesendet wurden, innerhalb der letzten 20 Jahre verändert?
Was sind die Gründe für die Rückforderung von Gewebeblöcken und was könnte die primär befundenden Pathologen veranlassen, die Blöcke in der Referenzpathologie zu belassen?
Material und Methoden
Die ersten 100 Biopsien jedes Jahres zwischen 1995–2015 (n = 2100) sowie separat alle Einsendungen im Rahmen der therapeutischen Studien (n = 1405, Deutsche Hodgkin Studiengruppe [German Hodgkin Study Group, GHSG]) der Jahre 1998–2015 wurden separat anhand der Datenbank des Instituts auf Blockrückforderungen analysiert. Mit Hilfe eines Fragebogens wurden die Gründe für die Rückforderung durch die peripheren Pathologen ausgewertet.
Ergebnisse
Im Analysezeitraum besteht eine signifikante Erhöhung der Blockrückforderungen sowohl unter konsiliarischen als auch unter Einsendungen im Rahmen von Studien (lineare Regression, p = 0,0195 und p = 0,0107). Der Prozentsatz der Blockrückforderungen unterscheidet sich nicht zwischen Konsultationsfällen und Fällen, die auf Anfrage von der klinischen Studiengruppe (p = 0,2404, t‑Test) eingereicht wurden. Eine Umfrage unter Pathologien, die den Block zurückfordern, ergab, dass ihre Bereitschaft, den Block im Referenzzentrum zu belassen, zunehmen würde, wenn die Kompatibilität mit Akkreditierungsrichtlinien gewährleistet ist (39,3 %) oder eine positive Aussage von Berufsverbänden (25 %) bzw. eine formale Bestätigung der Verfügbarkeit (53,6 %) in Aussicht gestellt wird.
Diskussion
Insbesondere zur Verbesserung der Forschung an seltenen Erkrankungen wäre es wünschenswert, wenn Fachverbände auf die Kompatibilität der zentralen Archivierung in einem benannten Zentrum mit den Akkreditierungsrichtlinien hinweisen würden.