Erschienen in:
26.07.2016 | Hepatozelluläres Karzinom | Originalien
Selektive interne Radioembolisation beim nichtresektablen hepatozellulären Karzinom
verfasst von:
Dr. A. Bauschke, A. Altendorf-Hofmann, M. Freesmeyer, T. Winkens, C. Malessa, J.-H. Schierz, U. Teichgraeber, U. Settmacher
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 11/2016
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Zusammenfassung
Einleitung
Der Stellenwert der selektiven internen Radioembolisation (SIRT) in der Therapie des hepatozellulären Karzinoms (HCC) ist aktuell noch unklar.
Material und Methoden
In die Untersuchung gingen 52 Patienten mit einem nichtresektablen HCC in Zirrhose ein, die mittels SIRT von April 2011 bis Oktober 2015 in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie in Kooperation mit der Klinik für Nuklearmedizin und dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie therapiert wurden.
Ergebnisse
Bei 5 Patienten diente die SIRT als Bridging zur Lebertransplantation. In der histologischen Untersuchung der explantierten Lebern fanden sich bei den mit SIRT vorbehandelten Patienten in den therapierten Arealen ausgedehnte Tumornekrosen mit nur geringen randständigen vitalen Restbefunden. 4 der mit SIRT als Bridgingtherapie lokal therapierten Patienten leben nach Transplantation tumorfrei.
Bei den 47 palliativ therapierten Patienten wurden insgesamt 76 Radioembolisationen durchgeführt. Die
beobachteten 1‑ bzw. 2‑Jahres-Überlebensraten dieser Patienten nach der ersten SIRT betrugen 58 % bzw. 29 %. In der
multivariaten Analyse des Gesamtüberlebens erwiesen sich ein Alpha-1-Fetoprotein (AFP) vor erster SIRT >30 ng/ml, ein
Zeitintervall von <12 Monaten zwischen Erstdiagnose und erster SIRT, ein größter Tumordurchmesser von >5 cm und
eine Pfortaderthrombose als unabhängige, negative Einflussfaktoren. Die Zeit bis zur Progression wurde in der multivariaten Analyse nur durch den AFP-Wert vor erster SIRT unabhängig beeinflusst wurde.
Zusammenfassung
Die SIRT ist ergänzend zur Standardtherapie der transarteriellen Chemoembolisation (TACE) bei nichtresektablen HCC, insbesondere mit Pfortaderthrombose, mit gleichem Erfolg und weniger Interventionen nebenwirkungsarm durchführbar.