SLIT bei Gräserpollenallergie: Studie belegt langfristige Wirksamkeit

Auszug

Vor kurzem wurden die Ergebnisse einer Real-World-Evidence-Studie zur langfristigen Wirksamkeit einer sublingualen Immuntherapie (SLIT) mit Gräserpollen (z. B. ORALAIR®) im Vergleich zu einer symptomatischen Therapie bei Patienten mit allergischer Rhinitis veröffentlicht [Zielen S et al. Allergy 2017. doi:10.1111/all.13213]. Dies ist die erste Studie dieser Art, die auf Daten aus acht Jahren basiert. Retrospektiv wurde dabei eine Datenbank mit 74.126 Patienten in Deutschland ausgewertet. Die Ergebnisse der Untersuchung zeigen, dass SLIT-Gräserpollen-Tabletten die allergische Rhinitis signifikant verbessern. Außerdem hatte die SLIT im Vergleich zu einer symptomatischen Behandlung eine präventive Wirkung auf das Einsetzen beziehungsweise die Verschlechterung von allergischem Asthma. Die Ergebnisse im Detail: Nach Beendigung der SLIT ging die Verwendung von antisymptomatischen Präparaten gegen allergische Rhinitis in der SLIT-Gruppe, verglichen mit dem Zeitraum vor SLIT-Behandlung, gegenüber der Kontrollgruppe um 18,8 Prozentpunkte zurück. Die Sensitivitätsanalyse einer Subgruppe (1.466 Patienten) zeigte, dass ORALAIR®-SLIT-Tabletten die allergische Rhinitis – verglichen mit der Kontrollgruppe – bis zu sechs Jahre nach dem Absetzen der Behandlung um 20 % besser kontrollierten. Das Risiko, Asthma zu bekommen, reduzierte sich in der SLIT-Gruppe insgesamt um 30 %-Punkte (während der SLIT) beziehungsweise 40 %-Punkte (nach der SLIT) im Vergleich zur Kontrollgruppe. In der ORALAIR®-Subgruppe waren dies 32 %-Punkte während und 44 %-Punkte nach dem Ende der Immuntherapie. Auch Patienten, die zu Beginn der Studie bereits unter Asthma litten, brauchten während (21 %-Punkte) und nach der SLIT (17 %-Punkte) weniger Asthmamedikamente. In der ORALAIR®-Subgruppe nahmen die SLIT-Patienten um 24,6 %-Punkte (während der SLIT) beziehungsweise um 15,2 %-Punkte (nach der SLIT) weniger Asthmamedikamente ein als in der Kontrollgruppe. …