Erschienen in:
28.11.2016 | Parkinson-Krankheit | Editorial
Sollte man Parkinson-Patienten überhaupt stationär behandeln?
verfasst von:
Prof. Dr. med. Wolfgang Jost
Erschienen in:
DNP – Die Neurologie & Psychiatrie
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Ausgabe 12/2016
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Auszug
Seitens der Kostenträger versucht man, den ambulanten Sektor zu stärken und dadurch den stationären Bereich abzubauen. Bei vielen Erkrankungen ist dies bereits gelungen. So werden in den Krankenhäusern zum Beispiel nur noch selten Patienten mit Neuropathien oder Migräne aufgenommen. Eine strenge Indikation wird nur für akute Ereignisse sowie schwerst beeinträchtigte Patienten gesehen. Hiervon bleibt auch das idiopathische Parkinson-Syndrom (IPS) nicht verschont. Es stellt sich die Frage, ob diese Erkrankung mittelfristig schwerpunktmäßig in Praxen und Tageskliniken oder vollstationär behandelt wird. Die eigentliche Diagnostik wird in den meisten Fällen ambulant möglich sein, ebenso die Einstellung auf eine dopaminerge Medikation. Es wird aber immer wieder Situationen geben — wie akinetische Krisen, akute Psychosen, aber auch für invasive Therapien — in denen ein Parkinson-Patient notfallmäßig aufgenommen werden muss. Darüber hinaus gibt es einen Zwischenbereich, der sowohl die Diagnostik und Differenzialdiagnostik als auch die Therapie betrifft, in denen die Notwendigkeit einer stationären Behandlung besteht. …