Erschienen in:
01.11.2015 | Leitthema
Stammzelltherapie des Diabetes mellitus Typ 1
Schon heute möglich?
verfasst von:
G. Päth, Univ.-Prof. Dr. J. Seufert, FRCPE
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 7/2015
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Zusammenfassung
Schwerwiegende diabetische Folgeerkrankungen sind eine große Bürde für Patienten mit autoimmunem Typ-1-Diabetes, denn auch moderne Insuline und intensivierte Insulintherapien können die feinregulierte Insulinantwort einer β-Zelle im endokrinen Pankreas nur bedingt nachahmen. β-Zell-Ersatz könnte diese Situation verbessern, jedoch sind die klinisch etablierten Verfahren der Pankreas- und Inseltransplantation aufgrund der nötigen Immunsuppression nur für sehr wenige Patienten sinnvoll. Zudem gibt es kaum geeignete Spenderorgane. Die Grundlagenforschung arbeitet daher intensiv daran, Stammzellen in vitro zu vermehren und in β-Zellen zu differenzieren. Letzteres gelingt bisher nur bedingt, sodass embryonale Stammzellen und ethisch unbedenkliche induzierte pluripotente Stammzellen nicht sicher in der Klinik eingesetzt werden können. Alternativ wurde erkannt, dass adulte mesenchymale Stammzellen bei Gewebeverletzung eine Vielzahl von angiogenen, immunmodulatorischen, antimikrobiellen und trophischen Faktoren sezernieren. Mesenchymale Stammzellen zeigen in Tiermodellen ein hohes regeneratives Potenzial. Bislang konnte aber nur die Induktion von Selbsttoleranz in die Klinik übertragen werden. Dieser Beitrag erläutert den aktuellen Stand der Forschung und die Probleme, die einem klinischen Einsatz von Stammzellen zur Therapie von Diabetes derzeit noch im Wege stehen.