Erschienen in:
01.12.2015 | CME Zertifizierte Fortbildung
Tumorassoziierte Fatigue
Aktuelle Entwicklungen zur Diagnostik und Behandlung
verfasst von:
Prof. Dr. J. Weis, M.E. Heim
Erschienen in:
Die Onkologie
|
Ausgabe 12/2015
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Hintergrund
Die tumorassoziierte Fatigue (CRF) ist ein belastendes subjektives Gefühl körperlicher, emotionaler und kognitiver Erschöpfung, das im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung und ihrer Behandlung auftritt, nicht proportional zu einer Aktivität steht und das Alltagsleben beeinträchtigt. Die CRF kann sich in allen Krankheitsphasen manifestieren. Ihre Ursachen sind multikausal, und es gibt bislang noch kein pathogenetisches Erklärungsmodell.
Diagnostik
Bei allen Tumorpatienten sollte ein Screening auf CRF erfolgen, um eine frühzeitige Intervention zu ermöglichen. Die diagnostische Abklärung erfolgt nach einem Algorithmus mit Screening, erweiterter Diagnostik und Evaluation nach Therapie. Somatische und psychische Begleiterkrankungen müssen differenzialdiagnostisch abgegrenzt werden, da diese kausal behandelt werden können. Eine detaillierte Medikamentenanamnese ist notwendig, um eine Sedierung als Arzneimittelwirkung zu erkennen und die Therapie ggf. umzustellen.
Behandlung
Die CRF wird primär symptomorientiert und so früh wie möglich behandelt. Körperliches Training und psychosoziale Therapieansätze stehen im Zentrum der Maßnahmen. Daneben können Medikamente, insbesondere Phytopharmaka und Psychostimulanzien, ergänzend therapeutisch eingesetzt werden. Aufgrund der Multikausalität der CRF sind die besten Erfolge von einem multimodalen Therapiekonzept zu erwarten.