Erschienen in:
05.09.2017 | Tinnitus | Schwerpunkt: Tumoren der Sinnesorgane
Tumoren des Innenohrs und angrenzender Strukturen
verfasst von:
Prof. Dr. J. Schittenhelm
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 6/2017
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Zusammenfassung
Tumoren des Innenohrs und der angrenzenden Strukturen manifestieren sich aufgrund der Druckwirkung auf die
durchziehenden Hirnnerven häufig durch Innenohrschwerhörigkeit, Tinnitus oder vestibulären Schwindel. Über 90 % der
Raumforderungen im inneren Gehörgang mit oder ohne Ausdehnung im Kleinhirnbrückenwinkel werden histologisch als
Vestibularisschwannome identifiziert. Zu den weniger häufigen tumorösen Läsionen zählen die ektop gelegenen
Felsenbeinmeningeome, Paragangliome des Glomus tympanicum oder jugulare sowie die speziell vom Recessus vestibularis
ausgehenden Tumoren des endolymphatischen Sackes (ELST). Auch wenn die meisten Entitäten sporadisch sind, muss an die
Möglichkeit hereditärer Tumorerkrankungen wie die Neurofibromatose Typ 2 bei bilateralen Schwannomen und an die
von-Hippel-Lindau-Erkrankung bei Kombination von ELST mit anderen Tumoren gedacht werden. Das weitere therapeutische
Vorgehen wird im Wesentlichen durch die (neuro-)pathologische Diagnose und die Gradierung der Tumoren bestimmt.