Erschienen in:
22.06.2017 | Arthrosen | Operative Techniken
Valgisierende Tibiakopfosteotomie in öffnender Technik
verfasst von:
Prof. Dr. P. Niemeyer, A. Stöhr, M. Köhne, Dr. A. Hochrein
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Operationsziel
Druckreduktion des medialen Kompartiments bei Patienten mit medialer Varusgonarthrose und Entlastung v. a. der posterolateralen Bandstrukturen bei Varusdeformität und komplexen Bandinstabilitäten.
Indikationen
Mediale Varusgonarthrose bei noch gut erhaltenem lateralen und patellofemoralen Gelenkabschnitt. Komplexe Bandinstabilitäten bei gleichzeitig vorliegender Varusdeformität.
Kontraindikationen
Erhebliche Bewegungseinschränkungen
Operationstechnik
Mediale Hautinzision am proximalen Unterschenkel. Darstellung des Pes anserinus. Markierung der Osteotomie vom tiefsten Punkt der medialen Metaphyse ansteigend nach lateral. Biplanare Stufenosteotomie unter Schutz der posterioren neurovaskulären Strukturen mit ventraler Ausleitung der Osteotomie nach proximal der Tuberositas tibiae oder nach distal in Abhängigkeit von Begleitpathologien. Fixation mit winkelstabilem Plattenfixateur.
Weiterbehandlung
Im Grundsatz ist eine frühe Belastung bei Verwendung eines winkelstabilen Plattenfixateurs möglich. Oft erfordern jedoch Begleitpathologien wie z. B. eine begleitende knorpelregenerative Therapie eine längere Entlastungsphase. Die Beweglichkeit kann bei alleiniger Osteotomie ebenfalls früh freigegeben werden. Eine orthetische Versorgung ist für viele Fälle empfohlen.
Ergebnisse
Bei korrekter Indikationsstellung lassen sich unter der Voraussetzung einer standardisierten Operationstechnik mit der Open-Wedge-Osteotomie (OW-HTO) – trotz statistisch vergleichsweise hoher Komplikationsrate – gute Ergebnisse mit hoher Patientenzufriedenheit erzielen. Ein tendenziell schlechteres Outcome zeigen Patienten mit Body-Mass-Index über 30 und höheren Arthrosegraden.