Erschienen in:
09.06.2017 | Arthroskopie | Operative Techniken
Flexions- und Extensionsosteotomien am Kniegelenk
verfasst von:
T. Diermeier, Prof. Dr. A. B. Imhoff, K. Beitzel
Erschienen in:
Operative Orthopädie und Traumatologie
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Ausgabe 4/2017
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Zusammenfassung
Operationsziel
Korrekturosteotomien in der Sagittalebene im Bereich des Kniegelenks.
Indikation
Anlagebedingte/posttraumatische knöcherne Anomalien im Bereich des Kniegelenks. Additive Maßnahme bei ligamentären Rekonstruktionen am Kniegelenk.
Kontraindikation
Absolut: Infektionen, kritische Weichteildeckung, Durchblutungsstörungen. Relativ: Osteoporose, starker Nikotinkonsum, Übergewicht, ungenügende Compliance.
Operationstechnik
Diagnostische Arthroskopie. Bei einer Fehlstellung im Bereich der proximalen Tibia wird eine Flexions- bzw. Extensionsosteotomie mit Korrektur des proximalen tibialen Slopes durchgeführt. Handelt es sich um ein Malalignment im Bereich des distalen Femurs, erfolgt eine laterale Korrekturosteotomie.
Weiterbehandlung
Für die 1.–6. postoperative Woche 20-kg-Teilbelastung. Bei tibialer Osteotomie mit Tuberositasosteotomie Bewegungslimitation für 1.–6. postoperative Woche.
Ergebnisse
Zwischen 2015 und 2016 wurden 11 Patienten (2 Frauen, 9 Männer) mit einer Flexions- oder Extensionsosteotomie im Bereich des Kniegelenks behandelt. Bei 2 Patienten mit pathologischer Hyperextensionsfähigkeit (Genu recurvatum) wurde eine Flexionsosteotomie an der Tibia durchgeführt. Ein Extensionsdefizit zeigten 9 Patienten. Von diesen wurden 7 mit einer Extensionsosteotomie an der proximalen Tibia und 2 mittels Korrektur am distalen Femur behandelt. In einem Fall bildete sich im Verlauf eine Pseudarthrose mit Notwendigkeit zur Revisionsoperation. Bei allen Patienten wurde die Bewegungslimitation bzw. Hyperextensionsfähigkeit durch die Korrekturosteotomie in Sagittalebene behoben. In den 1-Jahres-Follow-up-Ergebnissen stieg der IKDC-Score von präoperativ 52,7 (Spanne 37–82) auf postoperativ 75,8 (Spanne 67–84) und der Lysholm-Score von präoperativ 40,2 (Spanne 15–73) auf postoperativ 84,3 Punkte (Spanne 68–91).