Erschienen in:
11.08.2017 | Pflege | Leitthema
Versorgungsstrategien beim MANV/TerrorMANV in der Unfall- und Gefäßchirurgie
Darstellung eines Versorgungskonzeptes
verfasst von:
Prof. Dr. B. Friemert, A. Franke, D. Bieler, A. Achatz, D. Hinck, M. Engelhardt
Erschienen in:
Die Chirurgie
|
Ausgabe 10/2017
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Der Massenanfall von Verletzten (MANV) stellt das Rettungssystem und die Kliniken vor große Herausforderungen. Aufgrund der zunehmenden Terroraktivitäten ist es erforderlich, sich mit dieser neuen Form der Bedrohung der Zivilgesellschaft im Hinblick auf die medizinische Versorgung der Terroropfer zu beschäftigen. Zwischen einem „normalen“ MANV und einem TerrorMANV bestehen erhebliche Unterschiede im Hinblick auf die auftretenden Verletzungsmuster (stumpfes Trauma vs. penetrierendes/perforierendes Trauma), die Art und Weise des Geschehens (MANV = statische Lage vs. TerrorMANV = dynamische Lage) und die unterschiedlichen Sicherheitslagen (Rettungsdienstlage vs. Polizeilage). Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Frage, welche Veränderungen diese neuen Anforderungen bei der chirurgischen Versorgung von Patienten erforderlich machen. Ärztliche Kollegen müssen sich mit den veränderten Verletzungsmustern vertraut machen, wobei hier die Schuss- und Explosionsverletzungen im Vordergrund stehen. Weiterhin sind geänderte taktisch-strategische Vorgehensweisen („damage controle surgery“ vs. „tactical abbreviated surgical care“) erforderlich, um möglichst vielen Patienten in einer Terrorlage das Überleben zu sichern und dabei gleichzeitig ein möglichst gutes funktionelles Ergebnis zu erreichen. Nur mit einer Änderung des „mindset“ bei der Behandlung eines TerrorMANV gegenüber eines MANV wird es möglich sein, dieser neuen Herausforderung erfolgreich zu begegnen. Wesentliche Komponente dieses „mindset“ ist, sich ein Maximum an Flexibilität anzueignen. Dazu möchte dieser Artikel beitragen.