Erschienen in:
01.07.2015 | Leitthema
Wann soll der Pneumologe an ein Berufsasthma denken?
verfasst von:
Dr. U. Ochmann, D. Nowak
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 4/2015
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Zusammenfassung
Ein Asthma bronchiale kann durch eine berufliche Exposition verursacht und/oder verschlimmert werden. Der Anteil von arbeitsplatzassoziiertem Asthma bronchiale liegt nach internationalen bevölkerungsbezogenen Studien bei 10–15 % aller Asthmaerkrankungen bei Erwachsenen. Asthmatische Erkrankungen mit Arbeitsplatzbezug können sowohl durch Atemwegsallergene als auch durch chemisch-irritativ oder toxisch wirkende Arbeitsstoffe ausgelöst werden. Die Diagnostik des arbeitsplatzassoziierten Asthma bronchiale umfasst zunächst eine ausführliche Arbeitsanamnese. Diese wird durch allergologische Testungen auf Berufsallergene sowie durch Versuche der Objektivierung des berichteten Arbeitsplatzbezugs, z. B. durch Peakflow-Messungen mit und ohne Arbeitsplatzexposition, ergänzt. Finden sich hierbei belastbare Fakten für einen Kausalzusammenhang, muss eine Berufskrankheitenanzeige bezüglich eines Berufsasthmas erstattet werden. Darüber hinaus können arbeitsplatzassoziierte Atemwegsbeschwerden auch Hinweise auf unzureichenden Arbeitsschutz geben. Für ein gutes Asthmapatientenmanagement ist eine Zusammenarbeit von Pneumologen und Betriebsärzten erforderlich, unabhängig davon, ob der Verdacht auf eine Berufskrankheit vorliegt oder nicht.