Erschienen in:
07.07.2017 | Ovarialkarzinom | Editorial
Weniger ist mehr
verfasst von:
Springer Medizin
Erschienen in:
gynäkologie + geburtshilfe
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Ausgabe 4/2017
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Auszug
Diese einfache Formel fasst prägnant die derzeitige Entwicklung in der gynäkologischen Onkologie zusammen, was auch auf der diesjährigen Tagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) eindrucksvoll bestätigt wurde. Dass beim frühen Zervixkarzinom ein organerhaltendes Vorgehen mit Konisation und Sentinel-Node-Biopsie ausreicht, ist bereits in den seit 2014 gültigen S3-Leitlinien festgelegt worden. Dass man jetzt aber auch das klassische Zervixkarzinom durch eine einfache Hysterektomie oder sogar eine Konisation mit gleicher onkologischer Sicherheit operieren kann, ist neu. Noch eindrucksvoller ist die Entwicklung beim Ovarialkarzinom: Die bislang routinemäßig durchgeführte Lymphonodektomie beim R0-operierten Ovarialkarzinom ohne klinisch vergrößerte Lymphknoten wird zukünftig wahrscheinlich aufgrund der Daten der LION(Lymphadenectomy In Ovarian Neoplasms)-Studie obsolet. Die Entwicklung in der gynäkologischen Onkologie nähert sich mit circa 20-jähriger Verzögerung der operativen Therapie des Mammakarzinoms an. Ähnlich wie beim Mammakarzinom reicht offenbar auch bei den gynäkologischen Karzinomen die Resektion in sano aus. Mehr braucht es anscheinend nicht. …