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Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 2/2012

01.02.2012 | Leitthema

Wie wird Burn-out behandelt?

Zwischen Wellness, berufsbezogener Stressprävention, Psychotherapie und Gesellschaftskritik

verfasst von: Prof. Dr. phil. Dr. A. Hillert

Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz | Ausgabe 2/2012

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Zusammenfassung

Als subjektives Krankheitsmodell ist Burn-out hochaktuell; als Diagnose, die beruflich-überlastungsbedingte Erschöpfung, Unzufriedenheit bis hin zu depressiven Symptomen bezeichnen soll, jedoch nicht real fassbar. Insofern bleiben Inhalte und Methoden von Burn-out-Behandlungen letztlich beliebig. Vieles, was der Regeneration und Gesundheit dienlich sein könnte, wird als Burn-out-Behandlung offeriert. In diesem Wachstumsmarkt geht es primär um attraktive, kundenfreundliche Angebote, nicht um Wissenschaft. Konzeptuell lassen sich auf Entspannung bis Symptombehandlung abzielende Ansätze von Strategien unterscheiden, die präventiv ausgerichtet auf verbesserte Stressbewältigungskompetenz abzielen. In der Praxis sind „integrative“ beziehungsweise „ganzheitliche“ Burn-out-Behandlungsangebote üblich, die in der Regel ohne erkennbare Rationale ausgewählte Elemente aus beiden Ansätzen verbinden. Ob und wie diese – über Patientenzufriedenheit hinaus – das (alleine anhand des Burn-out-Paradigmas zudem nicht hinreichend abbildbare) Behandlungsergebnis positiv beeinflussen, bleibt, solange kontrollierte Studien fehlen, offen. Dass im stationären psychotherapeutischen Setting ergänzend angebotene, intensive berufsbezogene Behandlungsangebote die Prognose beruflich belasteter Patienten verbessern, kann als gesichert gelten.
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Metadaten
Titel
Wie wird Burn-out behandelt?
Zwischen Wellness, berufsbezogener Stressprävention, Psychotherapie und Gesellschaftskritik
verfasst von
Prof. Dr. phil. Dr. A. Hillert
Publikationsdatum
01.02.2012
Verlag
Springer-Verlag
Erschienen in
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz / Ausgabe 2/2012
Print ISSN: 1436-9990
Elektronische ISSN: 1437-1588
DOI
https://doi.org/10.1007/s00103-011-1411-1

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