Erschienen in:
15.09.2016 | Zervixkarzinom | Schwerpunkt: Uteruspathologie
Moderne Biomarker bei Präkanzerosen der Cervix uteri
Histologische-zytologische Korrelation und Einsatz
verfasst von:
Prof. Dr. D. Schmidt
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 6/2016
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Zusammenfassung
Die Korrelation zwischen dem zytologischen Befund des PAP-Abstrichs und dem histologischen Ergebnis im Falle eines abklärungsbedürftigen zytologischen Befundes ist integrierter Bestandteil der gesetzlich geregelten Vorsorgeuntersuchung für das Zervixkarzinom. Diese Daten werden im Rahmen eines Benchmarkingprozesses bundesweit in den einzelnen KVs erfasst und an die KBV in Berlin gemeldet. In den meisten Fällen besteht eine gute Übereinstimmung zwischen Zytologie und Histologie, in einigen Fällen finden sich jedoch entweder abweichende Schweregrade einer zervikalen intraepithelialen Neoplasie (CIN) oder der histologische Befund ist negativ. Ursache für eine fehlende Korrelation können ein unzureichendes Sampling in der Zytologie oder in der Biopsie sein oder eine Fehlinterpretation der jeweiligen Befunde. Obwohl die Befundung am HE-Schnitt als Goldstandard in der histologischen Beurteilung gilt, ist seit Langem bekannt, dass die Interobserverübereinstimmung an diesen Präparaten nur mäßig ist. Eine deutliche Verbesserung ergibt sich zum einen durch die Klassifikation der Zervixkarzinomvorstufen in eine niedrig- und eine hochgradige Gruppe, zum anderen durch die gezielte Anwendung von Biomarkern, insbesondere p16 und Ki-67, nach den Empfehlungen des Lower-anogenital-squamous-terminology-standardization(LAST)-Projekts. p16 und Ki-67 sollten in der Differenzialdiagnose gegenüber reaktiven und reparativen Veränderungen sowie zur weiteren Differenzierung der CIN 2 eingesetzt werden, nicht jedoch zur Bestätigung einer CIN 3. Unklar ist weiterhin, ob sich p16 als prognostischer Marker bei niedriggradigen Läsionen eignet.