Erschienen in:
29.11.2022 | Leitthema
Stabilisierung des Akromioklavikulargelenks mit Faden-Button-Systemen über korakoklavikuläre Bohrungen
Vermeidung von Komplikationen
verfasst von:
Prof. Dr. Thilo Patzer
Erschienen in:
Arthroskopie
|
Ausgabe 1/2023
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die arthroskopisch assistierte Stabilisierung von Luxationen des Akromioklavikulargelenks (ACG) mit Faden-Button-Systemen ermöglicht eine suffiziente anatomische Reposition mit konsekutiver Bandheilung im akuten Stadium und Primärstabilität in chronischen Fällen. Zur korrekten orthograden Anlage der Bohrtunnel wird neben dem arthroskopischen Zielgerät eine intraoperative Bildwandlerkontrolle empfohlen. Zur Vermeidung von Button-Ein- oder -Ausbrüchen bzw. Klavikula‑/Korakoidfrakturen wird ein Bohrtunnel mit einem kanülierten 2,4-mm-Bohrer transklavikulär und transkorakoidal mit einem Einzelimplantat empfohlen. Bei der chronischen Verletzung sollte neben dem Einzelimplantat für die Primärstabilität das autologe Sehnengraft für die korakoklaviculäre (CC-)Bandaugmentation zirkumklavikulär und zirkumkorakoidal geshuttelt werden, um hier weitere Bohrkanäle zu vermeiden. Zur Rekonstruktion der ACG-Kapsel und zur horizontalen Stabilisierung ist es biomechanisch sinnvoll im akuten und chronischen Fall eine AC-Zerklage mit Faden oder Tape bzw. Graft additiv zur korakoklavikulären Stabilisierung zu etablieren. Die Korakoidfraktur kann arthroskopisch über ein anteriores Portal mit einem 1,6-mm-K-Draht reponiert und darüber mit einer kanülierten 4,5-mm-Schraube osteosynthetisiert werden. Additiv kann hier eine temporäre ACG-Stabilisierung mit einer Hakenplatte indiziert sein, um den Zug vom fixierten Korakoid zu nehmen.