20.10.2025 | Statine | CME-Kurs
LDL-Cholesterin: Wie weit sollen wir es denn senken?
Evidenzbasierte Auseinandersetzung mit den Empfehlungen der European Society of Cardiology
Anzahl Versuche: 2
Kardiovaskuläre Erkrankungen sind trotz stark sinkender Tendenz weiterhin die führende Todesursache in Deutschland. Statine können die Herzinfarktrate senken. Uneinigkeit besteht zwischen den Fachgesellschaften, in welcher Dosis Statine eingesetzt werden sollen – und ob ein bestimmter Zielwert für das Low Density Lipoprotein (LDL) angestrebt werden sollte. Im vorliegenden Artikel wird die systematische Evidenzrecherche dargestellt, die dem Lipidleitfaden der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AKdÄ) zugrunde liegt. Sie ergab, dass es in der Primärprävention kardiovaskulärer Ereignisse weder für hohe Statindosen noch für eine LDL-Dosis-Titration Nutzenbelege gibt. Die Studienlage für bestimmte LDL-Zielwerte nach Herzinfarkt ist uneinheitlich. Bei vergleichbaren Raten an unerwünschten Wirkungen senkt eine hochdosierte Statingabe im Vergleich zur moderaten Dosis in der Sekundärprävention die Mortalität nicht und das Risiko für einen neuen Herzinfarkt nur in geringem Umfang. Auch Ezetimib, PCSK-9-Antikörper und Bempedoinsäure senken die Sterblichkeit nicht und die Reinfarktrate nur gering.
Nach der Lektüre dieses Artikels …
- können Sie lipidsenkende Medikamente sicher und adäquat verordnen;
- wissen Sie, dass in der kardiovaskulären Primärprävention weder eine Statinhochdosistherapie noch eine Low-Density-Lipoprotein(LDL)-Dosistitration eingesetzt werden soll;
- ist Ihnen bekannt, dass es nach Herzinfarkt keine eindeutigen Evidenzbelege für bestimmte LDL-Zielwerte gibt;
- sind Sie darüber informiert, dass in der Sekundärprävention die Mortalität durch eine Statinhochdosistherapie (im Vergleich zu 40 mg Simvastatin), Ezetimib, PCSK-9-Antikörper und Bempedoinsäure nicht gesenkt wird und das Risiko für Herzinfarkt nur in sehr geringfügigem Umfang;
- ist Ihnen geläufig, dass Statine in hoher Dosis ähnlich häufig zu Nebenwirkungen führen, wie sie die Reinfarktrate senken.
Diese Fortbildungseinheit mit 3 Punkten (Kategorie D) wurde von der Ärztekammer Nordrhein für das „Fortbildungszertifikat der Ärztekammer“ gemäß §5 Fortbildungsordnung für die nordrheinischen Ärztinnen und Ärzte vom 23.11.2013 anerkannt und ist damit auch für andere Ärztekammern anerkennungsfähig. Anerkennung in Österreich: Für das Diplom-Fortbildungs-Programm (DFP) werden die von deutschen Landesärztekammern anerkannten Fortbildungspunkte aufgrund der Gleichwertigkeit im gleichen Umfang als DFP-Punkte anerkannt [§ 14, Abschnitt 1, Verordnung über ärztliche Fortbildung, Österreichische Ärztekammer (ÖÄK) 2013].