Erschienen in:
13.05.2016 | Autopsie | Übersichten
Stationäre chirurgische Proktologie in Deutschland
Welche Struktur ermöglicht die beste Qualität?
verfasst von:
S. Cordesmeyer, J. Buhr, M. W. Hoffmann, Dr. E. H. Allemeyer
Erschienen in:
coloproctology
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Innerhalb der Entwicklung zu einer zunehmenden Spezialisierung in der Chirurgie nimmt die Proktologie eigene Wege mit unterschiedlichen Modellen zur stationären Versorgung.
Fragestellung
Ziel unserer Untersuchung ist eine Bestandsaufnahme zu Strukturen stationärer chirurgischer Proktologie in Deutschland mit dem Versuch, Hintergründe sowie Vor- und Nachteile der verschiedenen Modelle zu analysieren.
Methode
Es wurden alle Krankenhäuser in Deutschland erfasst, die chirurgische Proktologie anbieten. Die Selbstdarstellungen aller identifizierten Krankenhäuser im Internet wurden analysiert. Ergänzend erfolgte eine Analyse des Anforderungsprofils an das Fach Proktologie durch Literatursichtung. Eigene Erfahrungen zum Modell einer Sektion Proktologie wurden strukturiert ausgewertet.
Ergebnisse
In 1013 Krankenhäusern wurden 4 strukturelle Modelle identifiziert: 941 (92,9 %) Kliniken für Allgemein- und Viszeralchirurgie mit proktologischem Leistungsangebot (Modell I), 56 (5,5 %) Belegabteilungen für Proktologie (Modell II), 10 (0,99 %) Kliniken für Koloproktologie (Modell III,) 6 (0,59 %) Kliniken für Allgemein- und Viszeralchirurgie mit einer Sektion für Proktologie (Modell IV).
Diskussion
Die (stationäre) chirurgische Versorgung von Patienten mit proktologischen Erkrankungen erfordert ein hohes Maß an Spezialisierung und Qualifikation. Unsere Untersuchung lässt vermuten, dass die Voraussetzungen hierzu nur in einer Minderheit stationärer Einrichtungen zur chirurgischen Proktologie in Deutschland erfüllt werden. Dieses könnte zum einen in Zukunft Auswirkungen auf Patientenzuweisungen haben. Zum anderen sollten Möglichkeiten zur Verbesserung der chirurgischen Versorgung stationärer proktologischer Patienten systematisch im Rahmen der Versorgungsforschung untersucht werden.