27.12.2024 | Status epilepticus | Leitthema
Leitsymptom motorische Entäußerungen mit Bewusstseinsstörung
Management des epileptischen Anfalls und des Status epilepticus
verfasst von:
Leona Möller, Clara Jünemann, Christian Claudi, Prof. Dr. Patrick Schramm, M.Sc. EDIC
Erschienen in:
Medizinische Klinik - Intensivmedizin und Notfallmedizin
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Der epileptische Anfall in Verbindung mit einer Vigilanzminderung ist ein häufiger Notfall im Rettungsdienst. Jeder erstmalige epileptische Anfall sollte zunächst weiter abgeklärt werden. Hier ist insbesondere ein Augenmerk darauf zu legen, ob es sich um einen akut-symptomatischen Anfall (ASA), gekennzeichnet durch Auftreten innerhalb eines bestimmten Zeitraums bei einer metabolischen Störung oder akuten zerebralen Schädigung, oder möglicherweise um eine Epilepsie handelt. Differenzialdiagnostisch stellen die psychogenen nicht-epileptischen Anfälle (PNEA) ebenfalls eine Herausforderung dar, da sie häufig nicht leicht von epileptischen Anfällen zu unterscheiden sind, jedoch ein anderes therapeutisches Vorgehen erfordern. Auch anhaltende epileptische Anfälle im Sinne eines Status epilepticus (Dauer: > 5 min) sind in der (prä)klinischen Notfallsituation häufig und benötigen die umgehende Einleitung einer adäquaten Therapie, die aus einer schnellen und ausreichenden Gabe von Benzodiazepinen besteht. Hier ist insbesondere präklinisch die nasale Applikation eine schnelle und einfache Option. Ferner sind anhaltende Vigilanzminderungen ein nicht selten auftretendes Phänomen im (prä)klinischen Setting, dem jedoch zahlreiche Differenzialdiagnosen zugrunde liegen. Hier sollte der nichtkonvulsive Status epilepticus als mögliche Ursache in Betracht gezogen und eine schnelle Diagnostik mittels EEG angestrebt werden. Dieses ermöglicht die frühzeitige Einleitung einer Therapie, wodurch das Outcome der Patient:innen verbessert wird.