Erschienen in:
07.09.2016 | Urolithiasis | Leitthema
Steinleitlinie: Rück- und Ausblick
verfasst von:
Dr. C. Türk
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 10/2016
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Zusammenfassung
Die ersten Leitlinien zum Thema Harnsteine wurden in Der Urologe A in vier Teilen im Jahre 1997 publiziert und im Jahre 1999 bei der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften) gelistet. Die „European Association of Urology“ (EAU) produzierte die ersten Leitlinien zur Urolithiasis 2000. Sie alle müssen regelmäßig auf den neuesten Stand gebracht werden. Leitlinien sollen unabhängig von ökonomischem Druck die höchste Evidenz zur besten Diagnostik und Therapie eines Krankheitsbildes darstellen. So sollen sie die optimale Patientenversorgung sicherstellen, dienen auch als Grundlage für die Aus- und Weiterbildung in den Gesundheitsberufen, sind ein Werkzeug für Qualitätsmanagement, für Struktur-und Versorgungsplanung und die Rechtsprechung. Medizinische Leitlinien bilden die Grundlage für die Erarbeitung lokaler Behandlungspfade, die die Brücke zur Behandlung der Patienten sind und die auch ökonomische und regionale Gegebenheiten. berücksichtigen. In Zukunft könnte die Informationstechnologie (IT) eine immer stärkere Rolle sowohl in der komplexen Methode der Leitlinienerstellung also auch in deren Nutzung einnehmen. Leitlinieninhalte wären dann gegebenenfalls direkt in klinische Pfade integriert oder können in die elektronische Krankenakte eingespielt werden, um so einen medizinisch und finanziell optimierten Behandlungspfad vorzuschlagen. Wegen des großen Aufwandes der Leitlinienerstellung werden diese teilweise überregional erarbeitet und an die regionalen Gegebenheiten angepasst werden. Die zukünftigen Entwicklungen in der Harnsteindiagnostik und -therapie inklusive neuer technischer und vielleicht genetischer Verfahren werden zu einer multidisziplinären und multiprofessionellen Zusammenarbeit bei der Leitlinienerstellung führen.