Erschienen in:
01.12.2009 | Leitthema
Stichverletzungen
Missinterpretation als Ösophagusvarizenblutung
verfasst von:
Dr. L. Althaus, A. Freislederer
Erschienen in:
Rechtsmedizin
|
Ausgabe 6/2009
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
In Deutschland wird seit langer Zeit über eine Verbesserung des Leichschauwesens diskutiert. Im Folgenden wird über ein Tötungsdelikt berichtet, dass nur durch glückliche Zufälle entdeckt wurde. Ein Notarzt führt trotz dubioser Auffindeumstände keine sachgerechte Leichenschau durch und übersieht zwei Stichverletzungen im Brust- und Halsbereich sowie eine Riss-Quetsch-Wunde am Kopf der Leiche. Auf dem Totenschein wird ein natürlicher Tod infolge einer Ösophagusvarizenblutung attestiert. Berichtet wird auch über die weiteren Ermittlungen und die Obduktionsergebnisse. Da es sich nicht um einen Einzelfall handelt, wird als Konsequenz eine Professionalisierung der Leichenschau in Deutschland gefordert.