Erschienen in:
19.03.2019 | Pädiatrie | Konsensuspapiere
Beikostprodukte aus Quetschbeuteln
Stellungnahme der Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e. V. (DGKJ)
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. h.c. B. Koletzko, C. Bührer, R. Ensenauer, F. Jochum, H. Kahlhoff, B. Lawrenz, A. Körner, W. Mihatsch, S. Rudloff, K.-P. Zimmer, Ernährungskommission der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
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Ausgabe 6/2019
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Zusammenfassung
Zunehmend werden pürierte Beikostprodukte für Säuglinge und Kleinkinder mit Verpackung in quetschbaren Kunststoffbeuteln, üblicherweise mit einer Tülle und einem Schraubverschluss, angeboten. Säuglinge und Kleinkinder sollten pürierte oder flüssige Lebensmittel nicht aus einem Plastikbeutel saugen. Beikost soll mit dem Löffel oder durch die Hand des Kindes zugeführt werden. Ihnen sollte die Möglichkeit gegeben werden, eine Vielzahl von Lebensmitteln mit gröberer und stückiger Textur durch das Essen mit dem Löffel bzw. bei stückigen Lebensmitteln auch mit der Hand kennenzulernen, unterstützt durch eine responsive Interaktion zwischen Kind und Eltern bzw. weiteren Betreuungspersonen. Die angebotenen Beikostprodukte in Quetschbeuteln haben oft eine hohe Energiedichte und überwiegend extrem hohe Zuckergehalte bis zu nahezu 90 % des gesamten Energiegehalts, tragen aber kaum zur Zufuhr kritischer Nährstoffe bei. Bei regelmäßigem Verzehr muss mit einer unausgewogenen Nährstoffzufuhr und einem erhöhten Risiko für Karies und Übergewicht gerechnet werden. Beikost für Säuglinge und Kleinkinder sollte ausgewogen, den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) entsprechend zusammengesetzt sein und nur eine begrenzte Menge an Zucker enthalten. Vom Verzehr pürierter Beikostprodukte aus Quetschbeuteln wird abgeraten.