Erschienen in:
30.06.2016 | Sprachentwicklung | Leitthema
Frühe Sprachentwicklung und ihre Auffälligkeiten
Wichtiges für den Kinderarzt
verfasst von:
Prof. Dr. S. Sachse
Erschienen in:
Monatsschrift Kinderheilkunde
|
Ausgabe 7/2016
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Sprachentwicklung beginnt früh und schon vorgeburtlich. Kinder steigen in den ersten 3 Lebensjahren auf unterschiedlichen sprachlichen Ebenen in die Sprachentwicklung ein und entwickeln sich im Hinblick auf Produktion und Rezeption dramatisch weiter. Obwohl die Sprachentwicklung als solche sehr robust zu sein scheint, sind Sprachentwicklungsstörungen häufig und mit gravierenden Konsequenzen für die weitere kindliche Entwicklung verbunden. Im Alter von ca. 2 Jahren lassen sich zum ersten Mal Verzögerungen der Sprachentwicklung identifizieren. Diese können entweder Ausdruck eines „late talking“, also einer umschriebenen sprachlichen Verzögerung, sein oder auf andere Störungen und Beeinträchtigungen hinweisen (z. B. kognitive Einschränkungen, sensorische Störungen, Störungen aus dem autistischen Formenkreis). Nicht alle „late talker“ entwickeln in der Folge eine Störung der Sprachentwicklung, allerdings gelingt es bisher nur sehr eingeschränkt, verlässliche Vorhersagen im Einzelfall zu treffen. Erschwerend für die Früherkennung kommt hinzu, dass nicht alle Kinder, die später eine umschriebene Störung der Sprachentwicklung aufweisen, bereits im Alter von 2 Jahren auffallen; deshalb reicht ein alleiniges Screening mit 2 Jahren nicht aus.