Erschienen in:
01.03.2006
Störungen der Emotionsregulierung bei komplexen Traumafolgestörungen
Psychotherapeutische Interventionen
verfasst von:
Dr. W. Wöller
Erschienen in:
Der Nervenarzt
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Ausgabe 3/2006
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Zusammenfassung
Umfassende Störungen der Emotionsregulation sind ein häufiges Problem in der Behandlung von Patienten mit komplexen Traumafolgestörungen. Emotionale Instabilität ist das zentrale Kriterium der Borderline-Persönlichkeitsstörung, die eine hohe Prävalenz körperlicher und sexueller Traumatisierungen in der Kindheit aufweist. Selbstverletzendes Verhalten, Substanzmissbrauch und bulimisches Essverhalten sind Strategien, um unerträgliche Affektzustände zu bewältigen. Die therapeutischen Strategien lassen sich einteilen in medikamentöse und psychotherapeutische Behandlungsformen. Pharmakotherapeutisch kommen vor allem Serotonin-reuptake-Hemmer zur Verbesserung der Emotionsregulierung in Betracht. Die psychotherapeutischen Strategien umfassen Techniken der Aufmerksamkeitsumfokussierung auf positive emotionale Zustände, imaginative Distanzierungstechniken, ressourcenaktivierende Techniken, Techniken zur Verbesserung der Affektdifferenzierung sowie beziehungsorientierte Ansätze mit dem Ziel der Verinnerlichung einer positiven Beziehungserfahrung und der Herstellung von Bindungssicherheit in der therapeutischen Beziehung.