Erschienen in:
22.02.2019 | Glomerulonephritiden | Leitthema
Drogenassoziierte Nephropathien
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. R. Dettmeyer
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 3/2019
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Zusammenfassung
In der Literatur sind seit vielen Jahren histopathologische Nierenbefunde bei Drogensüchtigen beschrieben worden. Klinisch sind – wenn auch relativ selten – drogenbedingte akute nephrotische Syndrome bis zur Dialysepflichtigkeit bekannt. Die zugrunde liegenden pathophysiologischen Prozesse sind nur teilweise bekannt, im Vordergrund steht weniger die direkte Schädigung des Nierengewebes, vielmehr wird an immunpathologische Mechanismen als Ursache histopathologischer Befunde gedacht. Mikroskopisch finden sich – sieht man von seltenen z. B. kokaininduzierten Niereninfarkten ab – Befunde nach langjährigem Drogenkonsum. Die Veränderungen betreffen in erster Linie die Glomeruli mit teils glomerulosklerotischen, teils glomerulonephritischen Befunden. Dabei müssen selbst ausgeprägtere Veränderungen nicht mit einer klinisch manifesten Niereninsuffizienz einhergehen.