Erschienen in:
27.03.2020 | Stoßwellentherapie | Leitthema
Stoßwellentherapie in der ästhetischen Medizin
verfasst von:
Dr. M. Sandhofer, M. Steinert, M. Barsch
Erschienen in:
Journal für Ästhetische Chirurgie
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Ausgabe 2/2020
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Zusammenfassung
Die extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) hat sich im Bereich der Geweberegeneration aufgrund ihrer Wirkung zur Initialisierung der Gefäßneubildung, Rekrutierung von mesenchymalen Stammzellen, Stimulierung der Zellproliferation und -differenzierung sowie der entzündungshemmenden und antimikrobiellen Effekte als sehr nützlich herausgestellt. Die zugrunde liegenden Mechanismen für die regenerativen Wirkungen der ESWT sind nur teilweise geklärt. Auch in der kosmetischen und ästhetischen Medizin wird ESWT allein oder in Kombination mit autologem Fetttransfer und Stammzellen bereits erfolgreich zur Behandlung von Patienten mit Gesichtsalterung und Cellulite angewendet. Andere Kombinationsversuche wie mit Kryolipolyse, Mikrowellen, Mesotherapie und Laser brachten gute kosmetische Ergebnisse bei Cellulite und Hautschlaffheit. In der Dermatologie wurde ESWT bei Lipödem und Lymphödemen zur Umfangsreduktion und Beschwerdeminderung eingesetzt. Mit einem neuartigen Ansatz konnten wir zeigen, dass die Vorbehandlung des Empfängerbereichs mit ESWT das Regenerationspotenzial nach einer Eigenfetttransplantation erhöht. Die Wirkung der ESWT bei der Anwendung im nichtoperativen Bodycontouring beruht in erster Linie auf dem regenerativen Effekt, der v. a. durch Angio- und Adipogenese wirksam wird. Bewiesen sind nebenbei der Anti-Entzündung- und Anti-Fibrose-Effekt und die sehr wirksame Aktivierung des Lymphflusses. Somit bietet sich die Stoßwelle bei fast jeder nichtoperativen Bodycontouring-Methode als grundlegende Mitbehandlung an.