Die Radiotherapie wird bei gynäkologischen Erkrankungen seit vielen Jahren erfolgreich angewendet. Mit modernen Radiotherapietechniken konnten die Nebenwirkungen deutlich reduziert werden. Die postoperative Radiotherapie beim brusterhaltend operierten Mammakarzinom ist fester Bestandteil der kurativen Therapie, neben Chemotherapie, Antikörpertherapie und/oder antihormoneller Therapie je nach Rezeptorstatus des Tumors. Hypofraktionierte (verkürzte) Schemata werden dabei zunehmend verwendet, was die Therapiedauer für die Patientinnen deutlich verkürzt – ohne Verlust an lokaler Kontrolle und mit sehr zufriedenstellender Kosmetik. Bei der Behandlung von Endometriumkarzinomen wird vor allem in der mittleren Risikogruppe die intravaginale Brachytherapie empfohlen, in der Hochrisikosituation die Kombination verschiedener Therapiemodalitäten. Die Brachytherapie hat auch in der kurativen Behandlung des fortgeschrittenen Zervixkarzinoms in Kombination mit perkutaner Bestrahlung und strahlensensibilisierender Chemotherapie seit vielen Jahren einen etablierten Platz.