26.01.2017 | Strahlentherapie | Leitthema
Fisteln des Urogenitaltraktes nach Strahlentherapie
verfasst von:
Dr. A. Kocot, H. Riedmiller
Erschienen in:
Die Urologie
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Ausgabe 3/2017
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ein wesentlicher Bestandteil onkologischer Behandlungen besteht in einer breiten Anwendung der Strahlentherapie. Mehr als zwei Drittel der Tumorpatienten werden im Verlauf ihrer Erkrankung einer Strahlentherapie zugeführt. Neben vielfältigen potentiellen Nebenwirkungen der Strahlentherapie stellt die Ausbildung radiogener Fisteln im Urogenitaltrakt eine besondere und z. T. schwerwiegende Komplikation dar. Radiogene Fisteln können häufig neben dem Genitaltrakt der Frau den gesamten Harntrakt betreffen.
Therapie
Die potentielle Vielfalt radiogener Fisteln im Urogenitaltrakt erfordert eine an die Situation angepasste Therapie. Diese richtet sich nach dem Ausmaß und der Lokalisation der Fistel unter Berücksichtigung der Grunderkrankung. Da nach erfolgter Strahlentherapie mit erheblich kompromittierten Gewebeverhältnissen hinsichtlich der nutritiven Versorgung zu rechnen ist, sind z. T. komplexe rekonstruktive Techniken zur Wiederherstellung des Harntraktes erforderlich.
Schlussfolgerung
Radiogene Fisteln des Urogenitaltraktes stellen hinsichtlich einer effektiven Therapie eine besondere Herausforderung dar. Der Erfolg der Therapie radiogener Fisteln ist unmittelbar an die Schaffung lokal verbesserter nutritiver Gewebeverhältnisse geknüpft.