Histaminarme Diäten erfreuen sich großer Aufmerksamkeit und werden von Personen, die eine sog. Histaminintoleranz vermuten, oftmals eigenmächtig durchgeführt. Diese häufig sehr umfassenden Eliminationsdiäten führen zu einer massiven Einschränkung der Lebensqualität. Allerdings bleibt die erhoffte Besserung langfristig in der Regel aus. Denn falls ein verlangsamter Histaminabbau im Körper die Ursache der Symptome ist, betrifft das vor allem die körpereigene Freisetzung. Die Rolle des aufgenommenen Histamins wird – zumindest unterhalb des Vergiftungslevels – kontrovers diskutiert. Sicher ist, dass der Histamingehalt eines Lebensmittels allein wenig Aussagekraft über dessen Verträglichkeit besitzt. Der Verdacht auf Histaminunverträglichkeit bedarf eines individuellen ärztlichen und ernährungstherapeutischen Vorgehens. Nur auf diese Weise lassen sich die Einschränkungen bei der Nahrungsmittelauswahl minimal halten, und die Lebensqualität der Betroffenen lässt sich in hohem Maße erhalten.