Erschienen in:
09.12.2020 | Streptokokken | Leitthema
Mikrobiologische und infektiologische Aspekte der postoperativen Endophthalmitis
verfasst von:
Prof. Dr. Dr. Sören L. Becker, Lukas Bisorca-Gassendorf, Karl T. Boden, Sami Al-Nawaiseh, Kai Januschowski, Berthold Seitz, Núria Pérez Guerra
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 3/2021
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Zusammenfassung
Die infektiöse Endophthalmitis nach vorherigen Operationen oder Injektionen des Auges stellt einen medizinischen Notfall dar. Als ursächliche Pathogene finden sich zumeist grampositive Bakterien (Staphylokokken, Streptokokken, Enterokokken), seltener gramnegative Erreger (z. B. Klebsiella pneumoniae, Pseudomonas aeruginosa) und Pilze. Durch eine moderne Infektionsdiagnostik, die neben einer Gram-Färbung und Agarkulturen auch molekulardiagnostische Verfahren beinhaltet, kann in der Mehrzahl der Fälle ein kausales Agens nachgewiesen werden, wodurch wiederum eine zielgerichtete Therapie und eine prognostische Abschätzung ermöglicht werden. Bei einer Endophthalmitis werden intravitreal und häufig auch intravenös Antibiotika gegeben, wobei meist die Kombination aus Vancomycin und Ceftazidim zum Einsatz kommt. In diesem Beitrag werden neue Aspekte zur mikrobiologischen Ätiologie der Endophthalmitis und ihrer Diagnostik, therapeutische Optionen im Zuge der allgemeinen Resistenzentwicklung sowie Fragen der perioperativen Antibiotikaprophylaxe vorgestellt und diskutiert.