Erschienen in:
27.11.2017 | Originalarbeit
Strukturen und Qualität in Projekten der Frühen Hilfen
Evaluation der Projekte „Familiengutscheine in vier Berliner Bezirken“
verfasst von:
Prof. Dr. phil. Dorothea Tegethoff, MHA, Britta Bacchetta, M. Sc. Midwifery, Joana Streffing, M. Sc. Midwifery, Prof. Dr. rer. medic. Melita Grieshop
Erschienen in:
Prävention und Gesundheitsförderung
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Ausgabe 2/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Maßnahmen der Frühen Hilfen unterstützen Eltern mit besonderen Belastungen in der Phase der Familiengründung und tragen zu einem gesünderen Aufwachsen von Kindern in den ersten Lebensjahren bei. In diesem Kontext werden in vier Berliner Bezirken Begrüßungsprogramme durchgeführt, in denen sog. Familiengutscheine an Eltern vergeben werden. Die Gutscheine ermöglichen den Familien eine kostenreduzierte oder -freie Teilnahme an gesundheitsfördernden und präventiven Angeboten der Frühen Hilfen.
Methoden
In einer formativen Evaluation wurden diese Gutscheinprojekte mittels Dokumentenanalyse sowie Experteninterviews hinsichtlich der zugrunde liegenden Präventionsansätze, der Projektstrukturen sowie der Inanspruchnahme durch die unterstützten Familien untersucht. Die Untersuchung wurde in den theoretischen Kontext der Kriterien für gute Praxis der soziallagenbezogenen Gesundheitsförderung des Kooperationsverbundes Gesundheitliche Chancengleichheit (2015) gestellt.
Ergebnisse
Den Projekten liegen sowohl universelle als auch selektive Präventionsansätze und heterogene Projektstrukturen zugrunde, die eine Vergleichbarkeit deutlich einschränkte. Zudem basieren drei der vier Projekte auf einer kurzfristigen jährlichen Mittelbewilligung. Dies führt zu Planungsunsicherheit und Diskontinuität in der Weiterentwicklung der Konzepte.
Demgegenüber weisen die beteiligten Akteure auf allen organisatorischen Ebenen ein hohes Maß an Engagement auf. Dies ist als bedeutsame bezirksübergreifende Ressource zu betrachten.
Schlussfolgerung
Aus den Ergebnissen der Untersuchung können Empfehlungen zur Optimierung abgeleitet werden. Insbesondere wird die Einrichtung eines systematischen projektübergreifenden Qualitätsmanagements zur bezirksübergreifenden Optimierung der Projekte angeregt.